Gefahrgutkennzeichnungen & Symbole
Gefahrgutkennzeichnungen sind ein zentrales Element beim Transport gefährlicher Stoffe. Sie informieren eindeutig über Art, Risiko und Handhabung von Gefahrgütern – sei es auf der Straße, Schiene, zu Wasser oder in der Luft. Ohne normgerechte Gefahrgutkennzeichnungen wären Transport, Lagerung und Umschlag solcher Güter nicht nur gefährlich, sondern auch gesetzeswidrig.

Gefahrgutkennzeichnungen & Symbole – jetzt informieren!
In diesem Ratgeber erfahren Sie alles über Gefahrgutkennzeichnung nach ADR, GHS und anderen Regelwerken: Welche Symbole gelten? Was ist vorgeschrieben? Und wie können Sie Ihre Transporte rechtssicher und sichtbar kennzeichnen?
Was ist eine Gefahrgutkennzeichnung?
Gefahrgutkennzeichnungen sind standardisierte Symbole, Zahlen oder Farbcodes, die auf Verpackungen, Containern, Fahrzeugen oder Lagerbehältern angebracht werden, um vor Gefahren beim Umgang mit bestimmten Stoffen zu warnen. Sie erfüllen mehrere wichtige Funktionen:
- Warnung vor Risiken (z. B. entzündlich, giftig, ätzend)
- Information für Feuerwehr, Polizei und Einsatzkräfte
- Vorgabe für Lagerung, Transport und Entsorgung
- Rechtssicherheit im In- und Ausland
Nur eine korrekte, gut sichtbare Gefahrgutkennzeichnung gewährleistet die Sicherheit für Mensch, Umwelt und Infrastruktur.
Warum sind Gefahrgutkennzeichnungen so wichtig?
- Sicherheit für Mensch und Umwelt Eine falsche oder fehlende Kennzeichnung kann im Ernstfall Leben kosten – etwa bei Leckagen, Unfällen oder Bränden. Eindeutige Gefahrgutkennzeichnungen retten Zeit und Leben.
- Einhaltung gesetzlicher Vorschriften Wer Gefahrgut transportiert oder lagert, ist gesetzlich verpflichtet, die entsprechenden Vorschriften einzuhalten – national und international.
- Vermeidung von Bußgeldern und Haftung Fehlende oder fehlerhafte Kennzeichnung kann empfindliche Strafen nach sich ziehen – von Bußgeldern über Fahrverbote bis hin zur strafrechtlichen Verfolgung.
- Effiziente Logistik Kennzeichnungen erleichtern den Umschlag, die Kontrolle und die Verarbeitung von Gefahrgut im betrieblichen Alltag.
Gesetzliche Grundlagen der Gefahrgutkennzeichnung
Regelwerk / Norm | Bedeutung |
ADR (Accord européen relatif au transport international des marchandises dangereuses par route) | Regelwerk für den Straßenverkehr in Europa |
RID | Gefahrgutvorschriften für den Schienenverkehr |
IMDG-Code | Vorschriften für Gefahrguttransporte auf See |
IATA-DGR | Lufttransportregelwerk der International Air Transport Association |
GHS / CLP-Verordnung | Global harmonisiertes System zur Einstufung & Kennzeichnung von Chemikalien |
Gefahrgutverordnung (GGVSEB) | Deutsche Umsetzung der internationalen Regelwerke |
Alle Gefahrgutkennzeichnungen müssen nach diesen Regelungen ausgeführt werden – insbesondere für Transport, Verpackung und Lagerung.
Aufbau einer Gefahrgutkennzeichnung
Eine vollständige Gefahrgutkennzeichnung besteht je nach Kontext aus mehreren Elementen:
- Gefahrzettel (Hazard Labels) – quadratische Kennzeichen mit Piktogramm und Ziffer
- UN-Nummer – vierstellige Zahl zur Identifikation des Stoffes (z. B. UN 1203 für Benzin)
- Warntafeln (orangefarben) – z. B. auf Tankfahrzeugen mit Nummernkombination
- GHS-Symbole (Global Harmonized System) – für gefährliche Stoffe in Kleinverpackungen
- Zusatztexte oder Hinweise – z. B. „Umweltgefährdend“, „ätzend“, „explosiv“
Die wichtigsten Gefahrgutklassen
Klasse | Bedeutung | Beispiele |
1 | Explosive Stoffe und Gegenstände | Sprengstoffe, Feuerwerkskörper |
2 | Gase (entzündbar, giftig, nicht brennbar) | Propan, Chlor, Stickstoff |
3 | Entzündbare Flüssigkeiten | Benzin, Alkohol, Lösungsmittel |
4 | Entzündbare feste Stoffe | Schwefel, Magnesium |
5 | Entzündend wirkende Stoffe | Ammoniumnitrat, Wasserstoffperoxid |
6 | Giftige und infektiöse Stoffe | Arsen, medizinische Proben |
7 | Radioaktive Stoffe | Uran, medizinische Isotope |
8 | Ätzende Stoffe | Schwefelsäure, Natronlauge |
9 | Verschiedene gefährliche Stoffe | Lithiumbatterien, Magnetstoffe, Trockeneis |
Gefahrgutetiketten (Gefahrzettel) nach ADR
Diese quadratischen Schilder sind in verschiedenen Farben gehalten, je nach Gefahrenklasse:
- Rot: für entzündbare Stoffe
- Schwarz / Weiß: für giftige oder radioaktive Stoffe
- Gelb / Weiß: für oxidierende Stoffe
- Weiß mit Symbol: für umweltgefährdende Stoffe
Jedes Etikett enthält:
- Ein eindeutiges Piktogramm
- Eine Gefahrenklassenzahl (z. B. „3“ für entzündbare Flüssigkeit)
- Teilweise zusätzliche Hinweise (z. B. „CORROSIVE“)
GHS-Piktogramme (Global Harmonized System)
Im Chemikalienbereich (z. B. bei Kleinverpackungen im Handel oder Labor) kommen GHS-Piktogramme zum Einsatz – zum Beispiel:
Symbol | Bedeutung |
Totenkopf | Akute Toxizität |
Ätzkolben | Haut- und Augenschäden, Korrosion |
Flamme | Entzündbare Stoffe |
Ausrufezeichen | Reizung, Sensibilisierung |
Umwelt | Umweltschädlich |
Strahlenquelle | Gesundheitsschädigend (Karzinogen etc.) |
Materialien und Eigenschaften
- Selbstklebende Etiketten (Folienetiketten)
- Witterungsbeständig und abriebfest
- Beständig gegen Chemikalien, Öl und UV-Strahlung
- Erhältlich in verschiedenen Größen (z. 100 x 100 mm, 250 x 250 mm)
- Magnetisch, haftend oder zum Aufkleben
Die Wahl des Materials richtet sich nach Einsatzzweck:
- Auf Verpackungen: klein, flexibel, klebend
- Auf Containern & Tankwagen: groß, reflektierend, dauerhaft
Gefahrgutkennzeichnung in der Praxis
-
Straßentransport
- Fahrzeugkennzeichnung mit Warntafeln
- Gefahrzettel an Verpackung oder Palette
- UN-Nummer + ADR-Klasse
-
Lagerung
- Sichtbare Kennzeichnung an Regalen, Lagerräumen und Behältern
- GHS-Piktogramme auf Gebinden
- Lagerhinweise („nicht stapeln“, „getrennt lagern“)
-
Luftfracht / Seefracht
- Kennzeichnung nach IATA-DGR / IMDG
- Zusatzangaben zu Verpackung und Mengen
- Sicherheitsdatenblätter im Transportdokument
Tipps zur Auswahl und Anwendung
- Gefahrstoffdatenblatt prüfen: Welche Klasse und UN-Nummer hat dein Produkt?
- Vorschriften prüfen (ADR, GHS etc.): je nach Transportart und Zielregion
- Sichtbarkeit sicherstellen: frei von Kleberesten, unbeschädigt, klar lesbar
- Etiketten korrekt anbringen: waagerecht, mittig, nicht überlappend
- Dokumentation ergänzen: z. mit Sicherheitsdatenblättern und Transportpapieren
Gefahrgutkennzeichnungen – gesetzlich vorgeschrieben, praktisch unverzichtbar
Gefahrgutkennzeichnungen sind ein unverzichtbares Mittel für den sicheren Transport, die Lagerung und den Umgang mit gefährlichen Stoffen. Sie schützen Leben, bewahren die Umwelt und sorgen für klare Kommunikation im Notfall. Normgerechte Etiketten, Schilder und Warntafeln machen Risiken sichtbar und Prozesse rechtssicher. Egal ob im Speditionsgewerbe, in der Industrie, im Labor oder im Handel – wer Gefahrgut transportiert oder lagert, braucht eine zuverlässige und regelkonforme Kennzeichnung. Setzen Sie deshalb auf hochwertige, beständige und normgerechte Gefahrgutkennzeichnungen – für mehr Sicherheit in Ihrem Betrieb.
Ihre Vorteile im Überblick
- Rechtssicher nach ADR, GHS, IMDG, RID, IATA
- Deutliche Kennzeichnung zur Unfallvermeidung
- Witterungsbeständig & langlebig für alle Transportarten
- Breites Sortiment für jede Gefahrgutklasse
- Einfache Anwendung durch Klebe-, Magnet- oder Stecksysteme