Persönliche Schutzausrüstung

Persönliche Schutzausrüstung ist ein zentrales Element im Arbeitsschutz. Sie schützt Beschäftigte vor Gesundheitsrisiken und Verletzungen, die durch physikalische, chemische oder biologische Gefahren entstehen können. Ob in der Industrie, im Handwerk, in der Medizin oder auf dem Bau – PSA ist überall dort notwendig, wo technische oder organisatorische Schutzmaßnahmen allein nicht ausreichen.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Arten von persönlicher Schutzausrüstung es gibt, was gesetzlich vorgeschrieben ist und wie Sie die passende PSA für Ihren Bedarf finden.

  1. Gehörschutz
    Gehörschutz
  2. Schutzhelme
    Schutzhelme
  3. Schutzbrillen & Gesichtsschutz
    Schutzbrillen & Gesichtsschutz
  4. Mund- & Atemschutz
    Mund- & Atemschutz
  5. Arbeitsschutzkleidung
    Arbeitsschutzkleidung
  6. PSA Aufbewahrungssysteme
    PSA Aufbewahrungssysteme

Persönliche Schutzausrüstung

Was ist persönliche Schutzausrüstung?

Persönliche Schutzausrüstung (PSA) umfasst alle tragbaren Ausrüstungsgegenstände, die dazu dienen, den Träger vor Gefährdungen bei der Arbeit zu schützen. Dazu zählen unter anderem:

PSA ist immer individuell auf die Gefährdungssituation und die jeweilige Tätigkeit abzustimmen.

Warum ist PSA so wichtig?

  1. Schutz vor Verletzungen und Gesundheitsgefahren

    Ob Staub, Lärm, Hitze oder Chemikalien – persönliche Schutzausrüstung schützt zuverlässig vor physischen und gesundheitlichen Schäden.

  2. Rechtliche Verpflichtung

    Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, PSA zur Verfügung zu stellen, wenn andere Schutzmaßnahmen nicht ausreichen. Arbeitnehmer müssen diese benutzen.

  3. Vermeidung von Ausfallzeiten

    PSA reduziert Unfälle und Folgekrankheiten – das senkt Fehlzeiten und Krankheitskosten.

  4. Vertrauen & Professionalität

    Korrekt eingesetzte PSA signalisiert Professionalität, Verantwortung und schützt nicht nur den Träger, sondern auch Dritte.

Gesetzliche Grundlagen

Die Anforderungen an persönliche Schutzausrüstung sind in verschiedenen Gesetzen und Verordnungen geregelt:

Gesetz / Richtlinie

Bedeutung

PSA-Benutzungsverordnung (PSA-BV)

Legt Pflichten von Arbeitgebern und Beschäftigten beim Einsatz von PSA fest

Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)

Grundsätze zur Gefährdungsvermeidung

DGUV Vorschrift 1

Vorschriften der Unfallversicherungsträger zur PSA-Nutzung

Verordnung (EU) 2016/425

Europäische PSA-Verordnung für das Inverkehrbringen von PSA-Produkten

TRGS, TRBS, ASR A1.3

Technische Regeln für Gefahrstoffe und Betriebssicherheit

Nur CE-gekennzeichnete Produkte dürfen in Europa vertrieben und verwendet werden – ein Zeichen für geprüfte Sicherheit.

PSA-Kategorien nach Schutzlevel

Die EU-PSA-Verordnung (EU) 2016/425 unterscheidet drei Schutzkategorien:

Kategorie

Beschreibung

Beispiele

Kategorie I

Geringe Risiken

Sonnenbrillen, leichte Handschuhe

Kategorie II

Mittlere Risiken

Schutzbrillen, Sicherheitsschuhe, Warnwesten

Kategorie III

Lebensbedrohliche oder irreversible Risiken

Atemschutzgeräte, Chemikalienschutzanzüge, Absturzsicherung

Je höher die Kategorie, desto strengere Anforderungen gelten an Zulassung und Prüfung der Schutzausrüstung.

Arten persönlicher Schutzausrüstung im Überblick

Körperschutz

  • Schutzjacken und Hosen (z. B. gegen Kälte, Hitze oder Chemikalien)
  • Warnschutzkleidung nach EN ISO 20471 für gute Sichtbarkeit
  • Schnittschutzkleidung (z. B. bei Forstarbeiten)

Kopf- und Gesichtsschutz

  • Schutzhelme mit CE-Kennzeichnung
  • Anstoßkappen für geringes Verletzungsrisiko
  • Gesichtsschilde gegen Spritzer oder Funken

Handschutz

Fußschutz

  • Sicherheitsschuhe der Klassen S1 bis S5
  • Stahlkappen, durchtrittsichere Sohlen, rutschfest

Atemschutz

Gehörschutz

Absturzsicherung

  • Auffanggurte
  • Verbindungsmittel und Falldämpfer
  • Höhensicherungsgeräte und Seilsysteme

Wann ist persönliche Schutzausrüstung Pflicht?

Immer dann, wenn trotz technischer und organisatorischer Maßnahmen eine Gefährdung für die Beschäftigten bleibt, ist PSA gesetzlich vorgeschrieben.

Beispiele:

  • Arbeiten mit Gefahrstoffen → Handschuhe und Atemschutz
  • Bauarbeiten → Helm, Sicherheitsschuhe, Warnweste
  • Tätigkeiten mit hoher Lärmbelastung → Gehörschutz
  • Höhenarbeiten → Absturzsicherung

Wichtig: Die Auswahl muss immer auf Grundlage einer Gefährdungsbeurteilung erfolgen.

Verantwortung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Arbeitgeber müssen:

  • Gefährdungen ermitteln und geeignete PSA bereitstellen
  • Mitarbeitende unterweisen und den Einsatz kontrollieren
  • Wartung, Pflege und Ersatz der PSA sicherstellen

Beschäftigte müssen:

  • Die PSA bestimmungsgemäß verwenden
  • Defekte oder Mängel melden
  • Die PSA pfleglich behandeln

Nur die gemeinsame Verantwortung gewährleistet eine funktionierende Arbeitsschutzkultur.

Qualitätsmerkmale guter PSA

  • CE-Kennzeichnung nach EU-Verordnung 2016/425
  • Normgerechte Ausführung (z. B. EN ISO 20345 für Sicherheitsschuhe)
  • Gute Passform und Tragekomfort
  • Einfache Reinigung und Pflege
  • Kompatibilität mit anderen PSA-Produkten

Hochwertige persönliche Schutzausrüstung erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Akzeptanz bei den Nutzenden.

Tipps zur Auswahl der richtigen PSA

  1. Gefährdungsbeurteilung durchführen

    Welche Gefahren bestehen? Welche Körperbereiche sind betroffen?

  2. Normen und Vorschriften beachten

    Nur zertifizierte PSA einsetzen – z. B. gemäß EN, DIN oder ISO.

  3. Ergonomie prüfen

    Guter Sitz, Bewegungsfreiheit und Tragekomfort sind entscheidend für die Akzeptanz.

  4. Regelmäßige Unterweisung

    Beschäftigte im Umgang mit PSA schulen und zur Anwendung verpflichten.

Persönliche Schutzausrüstung rettet Leben

Persönliche Schutzausrüstung ist kein optionales Extra, sondern eine gesetzlich vorgeschriebene Notwendigkeit. Richtig ausgewählt und eingesetzt, schützt sie zuverlässig vor zahlreichen Gefährdungen – vom lauten Maschinenlärm über giftige Dämpfe bis hin zum Absturz aus großer Höhe.

Unternehmen, die auf hochwertige PSA setzen, schützen nicht nur ihre Mitarbeitenden, sondern zeigen auch Verantwortung und Weitsicht. Moderne PSA-Produkte kombinieren höchsten Schutz mit Tragekomfort, Funktionalität und normgerechter Ausführung.

Zusammengefasst: Vorteile von PSA

  • Zuverlässiger Schutz vor konkreten Gefahren
  • Erfüllung gesetzlicher Pflichten
  • Reduktion von Ausfällen und Folgekosten
  • Höhere Motivation durch sicheres Arbeiten
  • Flexibel für jede Branche und Gefährdungslage einsetzbar